Der erste Pfeiler unserer Tarifbrücke ist fest im Boden verankert, er hält und trägt. Den zweiten Pfeiler bauen wir dann im Herbst: eine dauerhafte tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte, die zu einem realen Lohnplus für die Beschäftigten führt. Das war unsere ursprüngliche Forderung, und an der halten wir unverändert fest. Das ist ganz wichtig an dieser Einigung: Sie ist eben nur ein Zwischen­ergebnis. Wir sind mit dieser Tarifrunde noch nicht am Ende und nehmen sie im Oktober wieder auf. Dann werden wir übrigens zeitgleich mit einer anderen großen Industriebranche verhandeln, der Metall- und Elektroindustrie. Das wird sicher ein spannender Herbst.

Die Arbeitgeber hatten sich deutlich weniger vorgestellt, aber letztendlich konnten wir uns mit unseren Argumenten durchsetzen. Dieser erste Pfeiler der Brücke brauchte ein wuchtiges Fundament, damit die Inflation ihn nicht wegspült. Die Zahlung hat eine starke soziale Komponente. Legt man die Brückenzahlung auf den Monat um, sind 200 Euro monatlich gerade in den unteren und mittleren Entgeltgruppen schon ein echtes Pfund und ein guter Ausgleich für die aktuellen Belastungen der Beschäftigten. Das hilft über die sieben Monate und muss dann bei hoffentlich klarerer Sicht der Lage im Herbst verstetigt werden.